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WEISSER RING zieht Bilanz

Dass die Arbeit dieses Vereins auch in Herne wichtig ist, zeigen die Zahlen vom vergangenen Jahr. Rund 120 Opfer von Straftaten wurden im Jahre 2017 von den ehrenamtlichen Mitarbeitern Herne betreut. "Das liegt etwas über dem Niveau des Vorjahres", resümiert Grüning.

Bedrückend findet Grüning die Tatsache, dass häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe auf Kinder und Frauen und Stalking 45 % der Arbeit ausmachen. Im vergangenen Jahr haben 4 Tötungsdelikte mit 6 betreuten Personen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen besonders schwer belastet.

 Neben den Neufällen müssen auch viele bestehende Opferfälle von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden.

Dabei leisten die fünf ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Freizeit menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, begleiten die Opfer zu Gerichtsterminen und geben Hilfestellung im Umgang mit Behörden und Institutionen. In 28 Fällen hat der WEISSE RING in Herne Opfern mit Hilfeschecks unterstützt.

Bei Bedürftigkeit und einer finanziellen Notlage als Folge einer Straftat hat der WEISSE RING in Herne mit rund 22.000 Euro geholfen.

Ein wichtiger Teil der Arbeit und Satzungsziel des WEISSEN RINGS ist die Vorbeugung. Das Projekt „Herne lässt sich nicht k.-o. -tropfen“ wurde 2017 gestartet. Oberbürgermeister Dr. Frank Duda hat die Schirmherrschaft übernommen. Weitere prominente Unterstützer sind Michelle Müntefering, MdB, Ingrid Fischbach, MdB und Staatssekretärin, Alexander Vogt, MdL und die Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier.

Mit Vorträgen zu Themen wie Enkeltrick, Trick- und Taschendiebstahl und das Verhalten an der Wohnungstür werden Senioren fit gemacht. Für Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene gibt es Veranstaltungen zu den Themen K.-o.-Tropfen, Loverboys und Cybermobbing.

Um auch in Zukunft effektiv helfen zu können, wird in diesem Jahr auch verstärkt um neue Mitarbeiter, Mitglieder und Spenden geworben. Der Verein finanziert sich fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Nachlässe und Bußgeldzuweisungen der Gerichte. "Um politisch unabhängig zu bleiben, verzichtet der Verein bewusst auf öffentliche Mittel", erläutert Grüning das Finanzierungsmodell des WEISSEN RINGS. "Uns ist vor allem wichtig, dass mehr als fünfzig Prozent der Einnahmen den Opfern zu Gute kommen. Rund 30 % werden für Prävention und öffentliches Eintreten ausgegeben. Nur rund 15% beträgt Verwaltungsaufwand. Die Zusammenarbeit mit der Polizei wurde 2015 noch stärker intensiviert". Die Landesverbände des WEISSEN RINGS in NRW haben mit Innenminister Jäger einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Dieser  beinhaltet eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der Polizei vorort.

Den Weg zum WEISSEN RING finden die Opfer durch die Polizei, Anwälte, andere Institutionen, die zentrale Opfernummer 116 006,  das örtliche Telefonbuch oder über die Internetseite.