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Außenstelle zieht Bilanz für das Jahr 2022

Dieser Tage hat Brigitte Grüning, Leitung der Außenstelle Herne, Resümee für das Jahr 2022 gezogen.

„Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeit nicht mehr so stark beeinflusst wie in den letzten beiden Jahren. Darüber ist das Team sehr froh. Wir konnten deutlich mehr Präventionsarbeit leisten und die ist neben der Opferarbeit ein zentraler Bestandteil unserer Tätigkeit“, erläutert Grüning.

Wie wichtig die Arbeit des WEISSEN RINGS ist, zeigen auch die Zahlen für das Jahr 2022. Insgesamt betreuten die elf Ehrenamtler*innen 170 Opfer von Kriminalität, was einen Anstieg der Zahlen von fast 25% zum Vorjahr (137 Fälle) bedeutet. Allein Sexualdelikte machten im Jahr 2022 knapp 40% der betreuten Fälle aus, zudem hat sich die absolute Zahl der Körperverletzungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

„Wir hoffen, dass sich dieser beunruhigende Trend in den nächsten Jahren nicht fortsetzt“, so Brigitte Grüning. Insgesamt wurden im Falle von Bedürftigkeit und finanzieller Notlage in Folge einer Straftat knapp 13.000 Euro ausgezahlt. Zudem wurden in 55 Fällen Beratungsschecks an Opfer von Kriminalität ausgegeben. Neben den Neufällen müssen auch viele bestehende Opferfälle versorgt werden.

Trotz der gestiegenen Zahlen gibt es auch positive Nachrichten: Die Außenstelle Herne konnte eine weitere ehrenamtliche Mitarbeiterin für sich gewinnen. Zudem feierte das Team das 30-jährige Jubiläum der ehemaligen Außenstellenleitung B. Berkenhoff.

Der WEISSE RING finanziert sich fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Nachlässe und Bußgeldzuweisungen der Gerichte. Auf öffentliche Mittel wird bewusst verzichtet, sodass die politische Unabhängigkeit gewährleistet werden kann. „Mehr als fünfzig Prozent der Einnahmen kommen den Opfern zugute. Dreißig Prozent der Einnahmen werden für Prävention und öffentliches Eintreten ausgegeben, der Verwaltungsaufwand beträgt nur rund fünfzehn Prozent“, erklärt Brigitte Grüning. Zudem besteht eine gute Vernetzung zu weiteren Beratungsstellen, an die Hilfesuchende bei Bedarf vermittelt werden. Die Zusammenarbeit mit der Polizei wird seit vielen Jahren intensiviert.

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